Aus für den Milchmann by Charlotte MacLeod

Autor:Charlotte MacLeod [Charlotte MacLeod]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783832187248
Herausgeber: Dumont
veröffentlicht: 2014-08-22T00:00:00+00:00

Kapitel 15

Es gab keinen langen Abschied. Peter wußte, daß Catriona darauf brannte, ihre gute Tat so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Als sie Jim in seinem eigenen schlichten grauen Anzug und Hemd sah und ihn laut und verständlich sprechen hörte, auch wenn er nur »Hübsche Katzen« sagte, packte sie rasch einen Picknickkorb mit Reiseproviant für ihn und Peter, überreichte ihn lächelnd und wünschte den beiden eine angenehme Heimfahrt.

Peter war zwar nicht sicher, ob man in Jims Fall noch von Heim sprechen konnte, doch er schwieg. Als die beiden Männer und der Picknickkorb sicher im Wagen verstaut waren, der Motor bereits lief und sie ihre Sicherheitsgurte angelegt hatten, riß Jim plötzlich die Beifahrertür auf und stieß die Frage »Waren Sie diese Frau?« hervor.

Bevor Catriona Gelegenheit hatte, ja zu sagen, war die Tür wieder zu. Jim brach in Tränen aus, und Peter wußte nicht, was er machen sollte. Er reichte ihm schweigend die Schachtel mit Papiertüchern, die Helen immer griffbereit im Wagen liegen hatte, und fuhr wie geplant los. Es war besser, den Mann mit den Worten allein zu lassen, die er sich auch bei besserer Gelegenheit nicht hatte von der Seele reden können. Schließlich gab es ja auch noch Telefon und Post.

Peter wußte, daß es etwa zwanzig Meilen weiter eine Tankstelle gab. Am besten tankten sie, solange es noch ging. Seit dem Abschied von Catriona hatten weder er noch sein Passagier auch nur ein einziges Wort gesagt. Auch an der Tankstelle faßte er sich kurz. »Volltanken. Normal, bitte«, war alles, was er sagte. Dann fiel ihm ein, daß sie einiges an Proviant an Bord hatten, und er fragte Jim: »Hast du Lust auf ein Sandwich?«

»Nein, danke, ich bin nicht hungrig.«

Schade, daß Catriona das nicht hören konnte. Sie hätte ihren Ohren nicht getraut. »Möchtest du vielleicht noch kurz austreten, bevor wir weiterfahren?«

»Nein.«

»Soll ich den Mund halten und dich in Ruhe lassen?« fragte er, während er wieder losfuhr.

Endlich reagierte sein Fahrgast. »Was hast du gesagt? Tut mir leid, Pete, ich glaube, ich bin momentan kein besonders angenehmer Beifahrer. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Mein Kopf funktioniert nicht richtig. Glaubst du, daß ich langsam verrückt werde?«

»Nein, Jim, das glaube ich nicht. Kannst du dich an irgend etwas erinnern, was in den letzten drei oder vier Tagen passiert ist?«

»Wie – was meinst du damit?«

»Na ja, beispielsweise an das letzte Mal, als du mit mir gesprochen hast. Das war vor drei Tagen, Montagabend. Du wolltest zu deinem Logentreffen und warst auf dem Weg zu den Feuerflitzern in Lumpkinton. Kannst du dich daran noch erinnern?«

»Stimmt, wir wollten mit der alten Handpumpe losziehen! Ja, daran erinnere ich mich. Du warst draußen vor dem Haus und hast die Katze Gassi geführt. Jane! Sie hat sich sogar von mir streicheln lassen.«

»Das erlaubt sie noch lange nicht jedem.« Vielleicht war es gar nicht so schwierig, wie Peter befürchtet hatte. »Stimmt genau, Jim. Wohin bist du danach gegangen?«

»Den Crescent herunter. Mirelle wollte mal wieder den Wagen haben. Ich dachte, daß Elver Butz mich vielleicht mitnehmen könnte.«

»Großartig, Jim. Erinnerst du

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